Alltagswahn Küchenzeugs

Brotbackversuch No 1200

Ich hab mich gestern Mittag doch noch getreten und die Küche auf den Kopf gestellt für einen letzten Brotbackversuch.
Hatte es ja schon soooo oft probiert und es ist nie was gescheites bei rumgekommen. Zwar hab ich inzwischen das ein oder andere leckere glutenfreie Kaufbrot gefunden,aber selber machen ist doch immer noch etwas anderes. Ausserdem kann man sich so auch spontan retten,wenn einmal das Brot oder die Brötchen alle sind und man kommt nicht mal eben so in nen Laden.

Was ich nicht schon alles an Rezepten ausprobiert habe. Kann es schon gar nicht mehr alles aufzählen. Mit und ohne Hefe,Sauerteig … Schärprodukte (die ich ansich meide wie der Teufel die Kirche) Fertigmischungen etc.pp Aber selbst diese halbwegs idiotensicheren Fertigdinger wollten selten bis nie gelingen,egal wie sehr ich mich ans Rezept hielt. Entweder konnte man damit einen Nagel in die Wand hauen,es schmeckte null oder es wurd generell nix. Erinnere mich noch an den letzten Hefegebäckfertigmix. Puddingteilchen. Ja ne … eher sehr eklig.

Ich meine ich war noch nie ein Brot/Brötchengenie. Auch früher nicht mit glutenhaltigen Zutaten. Es reichte um ab und an Brötchen zu backen … gerade Käsebrötchen die ich sehr sehr vermisste bzw. immer noch vermisse ;) Heferezepte stand ich schon immer ein wenig auf Kriegsfuß mit. Glutenfrei so oder so. Bekanntlich muss man da das Backen komplett neu lernen. Da hilft ggf. etwas Erfahrung,aber sonst kann man alles was man kann und weiß über Board werfen.
Bei Torten und Kuchen hat es bei mir etwas schneller geklappt wieder was halbwegs gescheites aus dem Ofen zu bekommen. Nur Brot/Brötchen und Hefeteige wollten überhaupt nicht.
Es sind in den Zutaten zudem echt Qualitätsunterschiede … war 2-3 Mal an Hefe z.B geraten,die so überhaupt nicht zu empfehlen ist. Ich benutze meist Trockenhefe,da diese sich schlichtweg besser und länger lagern lässt. Frischhefe ist da immer so eine kleine Mimose. Na,jedenfalls stank das Gebäck bei dieser Hefe so dermaßen nach Schweißmauken … DAS wollte man nicht mehr essen und aufgegangen ist da nix. Man sollte wissen das glutenfreies Hefegebäck so oder so nicht so aufgeht wie glutenhaltiges. Also der Gehvorgang ist etwas geringer. Aber bei mir wollte das nie so überhaupt nicht.
Hatte einmal einen kleinen Versuch gemacht und einen mehlfreien Vorteig mit Hefe gemacht. Also nur Wasser,Hefe und etwas Zucker. Hefe ging wunderbar auf … funktionierte einwandfrei. Just das ich das Mehl bei gab war´s vorbei.
Mehle sind auch ein gutes Stichwort. Ich benutze inzwischen fast ausschließlich pure Mehle und Mehlmischungen von Bauckhof. Da ist die Auswahl schlichtweg umwerfend. Ausserdem sind die ohne Zusatzstoffe. Welche mich noch begeistert hatten waren die von Aldi,aber die gibt es leider hier nicht mehr bzw. waren nur eine kurze Aktion zu Weihnachten vor 2 Jahren -.-
Bauck ist zwar teuer,aber man bekommt Qualität. Wenn mir einer vor 10 Jahren gesagt hätte,das ich für eine Tüte Mehl 5-6 Euro ausgebe,den hätte ich für bekloppt erklärt. Aber was willste machen wenn dir nix anderes übrig bleibt. Günstiger sind in der Tat Schär-Mehle. Nur wie immer bei Schär sind da oft Sachen drin die man nicht möchte. Ausserdem vertrag ich die Sachen von denen nur punktuell bzw. nur ganz wenige Sachen. Zwar gibt es inzwischen von denen auch eine Biolinie. Aber ganz ehrlich,die sind auch nur teuer. Und in wie weit da die Qualität stimmen würde … ich weiß nicht.

Letztendlich ist glutenfrei nicht gesünder als normal. Deshalb ist es nicht ratsam,wenn man nicht muss,auf glutenfreie Ernährung umzustellen. Wenn man sich die Zutaten in den Lebensmitteln anschaut,da stehen einem die Haare zu Berge. Genau wie bei so vielen hochverarbeiteten veganen Sachen.
Wenn man gesund und glutenfrei möchte bzw. mit so wenig Zusatzstoffen wie geht,dann ist man eben gut beraten es selber zu machen oder in die Biospate zu greifen. Nicht immer hat man Zeit,Lust,Gelegenheit,Platz und das KnowHow Dinge selber zu machen. Ganz klar. Ich bin das ein oder andere Mal auch bequem und kaufe z.B gerne fertige Gnocchis. Könnte sie selber machen … aber jedes Mal den Umriss für eine Schale Gnocchis .. nö. Wenn ich eh Knödelteig hab,ja. Aber so bin ich faul ^^ Aber da hab ich auch gute gefunden die kein halbes Chemielabor an Zutaten sind und wirklich sehr fein schmecken.
Greife auch zwischendrin zu fertigem Gebäck .. das aber zugegeben eher selten,weil es mir nicht schmeckt. Es gibt so 1-2 Sachen die man zwischendrin mal essen kann. Kleine Zitronenschnitten von Schnitzer z.B Oder auch Honigwaffeln wo ich die Firma vergessen habe. Orangenkekse a la Griesson SoftCake  in weniger soft und ein wenig pupstrocken von div. Anbietern gehen auch mal. Auch Coppenrath bietet einen Prinzenrollen-Klon an. Sogar ohne Laktose. Kann man auch 1-2 Mal im Jahr essen,bis man erst einmal wieder genug hat.  So richtig befriedigend ist das eben alles nicht. Von lecker einmal ganz abgesehen.

Lange Rede kurzer Sinn.
Nun bin ich vor geraumer Zeit über einen Youtube Kanal gestolpert wo Tips,Tricks,Rezepte in glutenfrei gepostet werden. Inzwischen bietet die liebe Nadine auch Vorort oder Onlinekurse an. Raum Stuttgart ist nur etwas weit für uns hier oben ^^
Da lachte mich jetzt ein sehr simples Rezept an,was nicht viel Zutaten braucht. Dachte da kann nicht viel schiefgehen und das sollte selbst ich hinbekommen.
Also hab ich mich gestern mutig in die Küche geschmissen. Zugegeben,wenig optimistisch und innerlich auf eine weitere Backkatastrophe eingerichtet.

Die Zubereitung ging denkbar schnell und einfach. Mehlsorten mit Leinsaat (ich hatte geschrotete)  und Flohsamen in eine Schüssel und gut durchmengen.
Danach Trockenhefe in der entsprechenden Menge Wasser auflösen plus etwas Zucker,Dicksaft oder Honig …ich hatte Zucker zur Hand,rühren bis die Hefe sich aufgelöst hat.
Ab in die Mehlmischung und noch einen Schuss Essig und Salz dabei und kneten. Fertig.
In Ermangelung einer Kastenform (ich brauch mal wieder Backformennachschub … Stapel hab ich schon auf meine Liste gepackt ^^) hab ich einfach meinen Backrahmen genommen. Brot bemehlt und etwas glatt gestrichen und in den vorgeheizten Ofen.
    
Ich stand letztendlich völlig schockiert und am ausrasten vor dem Ofen als das Brot tatsächlich anfing auszusehen wie ein Brot,schön artig aufging tatsächlich essbar aussah.
Nach gut 1 Stunde (ich hab dann noch 10 Minuten dran gehangen) den Klopftest … hörte sich schön hohl an und auskühlen lassen. Der Anschnitt ließ mich nochmals Party machen … ^^
War völlig von der Rolle. Ein feines,mildes Brot mit knuspriger Krume und saftigem Inhalt. Nix pupstrocken,bröselig oder was auch immer. Vorallem nicht als Hammer zu benutzen ^^
Hach ja. Nach 6 Jahren,unzähligen Versuchen das erste essbare,leckere eigene Brot.

Nun werd ich mich wohl todesmutig nach und nach an div. Rezepte machen. Kartoffelbrot z.B Ich vermisse es sooooo. Ich hab Kartoffelbrötchen immer geliebt. Rosinenbrötchen wären auch nicht schlecht .. schauen ob ich da etwas finde. Karottenbrot,Körnerbrote etc.pp

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